Der Tag „X“

Ich habe gerade einen Beitrag auf einem anderen Blog gelesen der mich doch nachdenklich stimmt.
Eine Bloggerin hat ihren geliebten Hund an Krebs verloren, und einen wirklich schönen Abschiedsbrief geschrieben.

Ich erinnere mich noch als währe es gestern gewesen, aber es ist i der Tat über 2 1/2 Jahre her als ich meinen ersten Hund (Kimmy) gehen lassen musste. Sie hatte zwar keinen Krebs, aber ein schweres Herzproblem. Am 22 Dezember musste ich Nachts dann wieder einmal den Tierarzt anrücken lassen, weil Kimmy wieder schwer hustete und dadurch auch nicht zur ruhe kam. Wiedereinmal hatte sie Wasser in der Lunge und sie war kaum och in der Lage richtig zu Athmen. Ich entschied dann gemeinsam mit dem Tierarzt Kimmy gehen zu lassen, eine Entscheidung die mir auch heute noch sehr weh tut, aber ich bereue sie nicht.

Es war für Kimmy das beste, und nun lebt sie jenseits der Regenbogenbrücke. Aber wenn man so darüber nachdenkt, man will eigentlich niemals daran denken. Einfach weil es ein unschöner Gedanke ist, aber irgendwann kommt der Tag „X“ und man muss seinem Hund die letzte Ehre erweisen. Und gerade wenn die letzte Reise von einem selber entschieden werden muss, dann ist es am schlimmsten. Man fragt sich immer wieder, „hätte ich noch irgend etwas tun können“? Die Antwort lautet zumindestens in meinem Fall „nein“, aber diese Antwort muss jeder für sich selber finden.

Man sollte auf jeden Fall immer FÜR den Hund entscheiden, und nicht aus eigenem Egoismus. Aber genau das ist auch oftmals das schwere, denn man liebt ja sein Haustier. Und für viele sind Haustiere mehr als nur Haustiere, sie sind Partner, Seelenverwandte, Familie und manmal auch die Kinder die man sich immer gewünscht hat. Und genau das ist es was uns oft auch unvernünftig handeln lässt.

Meine jetzige Hündin Nala ist bald 12 Jahre alt, hat schwere HD, Arthrose und Lendenwirbelprobleme. Jede Gassirunde ist so gesehen ein Drahtseilakt zwischen „zu viel zumuten“ und „unterfordern“. Aber auch wenn man den gedanken lange vor sich her schiebt, auch ich weiß…eines Tages wird Nala nicht mehr sein. Wenn ich entscheiden muss, werde ich dann richtig entscheiden? Werde ich zu 100% zum wohle des Hundes handeln? Werde ich den Augenblick erkennen, wenn es Zeit ist sie gehen zu lassen? Oder bin ich gar „blind vor Tierliebe“? Alles das sind Fragen, die man meiner Meinung nach niemals zu 100% mit „ja“ beantworten kann. Natürlich will man es immer, aber lässt einem das Herz überhaupt den Freiraum richtig zu handeln und zum richtigen Zeitpunkt den Hund gehen zu lassen? Es ist eine Frage die man erst beantworten kann wenn es passiert ist.

Ich hoffe ja das mir Nala noch lange erhalten bleibt, aber wissen kann es niemand wann der Tag „X“ kommt